Copal negro - schwarzen Copal verräuchern
Stirnrunzelnd stehe ich vor einem Problem: der schwarze Copal! Es ist DER aztekische Räucherkult-Stoff, der eine direkte Verbindung zu seinen Toten herstellt. Der Totenkult der Azteken ging sogar soweit, dass die Verstorbenen zusammen mit großen Mengen schwarzen Copals zusammen verbrannt wurden. Der Nachtcopal, wie man ihn auch bezeichnet, ist unbeschreiblich und ein absolutes must-have unter Räucherkult-Liebhabern.
Was aber mein Problem betrifft: die botanische Bezeichnung der unterschiedlichen Qualitätsstufen des dunklen Copals! Auch unser Saumerio ist ein dunkler Copal – aber er ist eben dunkel und nicht schwarz– das macht scheinbar den Unterschied. Er kommt jedoch an die Feinheit und den Duft-Eindruck nicht ganz an den Copal negro heran. Auch der Copal Peru ist ein dunkler Copal. Aber auch er ist nicht schwarz. Obwohl auch er schon sehr voll und balsamisch ist, reicht es doch nicht für die höchste KultDuftKlasse.
Also hier entwirre ich für Dich mal die unterschiedlichen Qualitäten:
unangefochten auf Platz 1: Copal negro (!! Dacryodes peruviana) – voll-balsamisch, frisch-menthol-artig, eindrucksvoll hell, klar, klingt für mich wie eine Zimbel an der perfekten Stelle angeschlagen. Liegt auch nach dem Räuchern noch stundenlang unverändert im Raum.
auf Platz 2: Saumerio (!!Dacryodes peruviana) – etwas herber, die frisch-spritzigen Spitzen schlagen nicht so hoch aus, wenngleich immer noch voll-balsamisch, der Ton den ich beim Räuchern fühle, ist eine Spur tiefer, dunkler, dumpfer. Ich würde sagen, das (Arten-gleiche) Balsambaumgewächs war jünger und ihm fehlt es etwas an Reife, an Fülle, an Volumen?!
auf Platz 3: Copal Peru (Protium heptaphyllum) – er hat auch die Menthol-artige Spritzigkeit, ist jedoch etwas weniger Balsam-lastig. Er legt sich deutlich sanfter, weicher und flüchtiger in den Raum, wenngleich das Aroma immer noch ein Erlebnis ist. Der Klang, den ich beim Räuchern spüre, hat eine andere, immer noch sehr helle, hohe Tonlage.
Das ist keine Skala des Verderbens – alle 3 sind meine absoluten Favoriten im Reich der beeindruckenden Düfte!! Die meisten Copale werden beim Räuchern flüssig. Das Sandbett wirkt hier wie Löschpapier, um die Kohle nicht zu ersticken.
Duftnote Räucherkohle: auf Sandbett: Entschuldigung, aber HAMMER!! Frisch, mit Noten von Zitrusfrüchten, aber auch an Kampfer und Menthol erinnernd, voll-balsamisch
Duftnote Räucherstövchen: auf Sandbett: Copal negro wird flüssig und verklebt ohne das Sandbett das Sieb! Sein Duft ist auch auf Stövchen eine Offenbarung. Allerdings mit leichten Abstrichen. Es fehlt die Hitze, die den Copal in den Äther entlässt, um mit der Anderswelt zu wirken.
Wirkung räuchern: Der Copal negro öffnet nicht nur irgendwo im Äther die Tore zur Anderswelt, sondern er stellt Deine eigene Bereitschaft zur Kommunikation mit Deiner Ahnenlinie her. Er hilft Schamanen den Trancezustand zu erreichen, um mit den Ahnen arbeiten zu können. Er schaltet eine Weile lang die Welt und den ewig bedürftigen eigenen Willen mit all ihren lauten Störgeräuschen ab. Er strebt immer Ahnen-wärts und nimmt Dich auf seine Reise mit.
Anlass: Ahnenkult, Ahnenräucherung, Ahnenfeste, Jahreskreisfest Samhain, Schamanismus, Trancezustand,...
Empfehlung: für Einzelräucherungen oder Räuchermischungen
Beschaffenheit:Harzstücke
Eigenschaft: schmilzt beim Erhitzen
Herkunft: Peru
Verpackung: lebensmittelechte Papiertütchen mit wiederverschließbaren Aroma-Verschluss.
Wichtiger Hinweis und Haftungsausschluss
Unsere Räucherstoffe sind keine Heil- oder Arzneimittel.