Onycha räuchern - Operculum murex
Ein weiterer tierischer Räucherstoff aus unseren Räucherwerk Raritätensammlung sind die Deckel einer räuberischen Meeresschnecke die zur Familie der Stachelschnecken gehört.
Wie bitte? Schneckenschalendeckel – Onycha zum Räuchern?
Tatsächlich gehört Onycha, auch Räucherklaue genannt, zu den „altbewährten Räucherstoffen“ die bereits in den Hochkulturen (Ägypten, China, Indien, …) als begehrtes Räucherwerk gehandelt wurde. Selbst im Christentum findet Onycha in der Bibel Erwähnung!
Das größte Problem bei Onycha ist wohl die Tatsache, dass der Markt mit „Fälschungen“ überschwemmt wird und der Räucherliebhaber am Ende nur die Nase rümpft und sagt: Das stinkt ja wie verbrannte Fingernägel… und das stimmt dann leider auch…
Wir haben nun das Glück, dass wir echte Operculum murex Deckel aus Arabien bekommen haben und hierbei handelt es sich auch um die beste Qualität Grade A, also ganze Schalendeckel und kein Bruch!
Und wie wird Onycha nun verräuchert?
Die harten Deckel bitte vorsichtig im Mörser zerstoßen und dann verreiben bis ein wirklich feines Pulver entsteht. Nun könnt Ihr das Pulver auf dem Stövchen oder auf der Räucherkohle verräuchern, wichtig dabei ist es bei beiden Varianten Räuchersand darunter zu geben!
Wie riecht die Räucherklaue?
Der Duft ist unglaublich, sicherlich hat man anfangs feine Nuancen von Meeresluft und Muscheln in der Nase, doch folgt gleich darauf ein angenehmer balsamischer leicht animalischer Duft. Onycha ein Räucherstoff für Puristen und Räucherliebhaber, wer es einmal ausprobiert hat, versteht auch warum die Räucherklaue im arabischen Raum immer noch so einen hohen Stellenwert hat.
Onycha als Räucherwerk
Und nun gehen wir einmal genauer auf die energetisch, feinstoffliche Wirkung der Räucherklaue ein. Wie bereits erwähnt wurde Onycha bereits vor Geburt Christi als Räucherwerk verwendet und da findet man in alten Quellen, dass die Räucherklaue bei Epilepsie und Hysterie verräuchert wurde.Und spannender weise ist mir dieses Thema auch bei der tagelangen Ausarbeitung von Onycha immer wieder begegnet und hat auch mein empfinden bestätigt. Wir dürfen bei der Wirkung hier durchaus von der hohen Kunst der Räucherheilkunde sprechen.
1. Eine Räucherung mit Onycha, der Räucherklaue, verbindet Dich mit der Ur-Weisheit, der unerschöpflichen Quelle des Lebens und dem Element Wasser. Onycha besänftigt Deinen Geist, Deine Gedanken, vermittelt Dir Geborgenheit und schafft Dir einen schützenden Raum, worin Du Dich zurück ziehen kannst. Sie gibt Dir andererseits den Mut, dass Du jeder Zeit Deinen „Deckel“ wieder öffnen kannst und mit Deinen neu gewonnen Erkenntnissen kraftvoll schwierige Situationen überwinden kannst.
2.Wie so viele tierische Räucherstoffe, hat Onycha auch eine aphrodisierende Qualität, speziell bei Frauen. Sie unterstützt Erotik, Sinnlichkeit und Sexualität.
3. Magie des Räucherns, Onycha gehört zu den Räucherstoffen der Alchemisten und eignet sich auch hervorragend für magische Räuchermischungen
Duft Räucherstövchen: auf Räuchersand: angenehm warm, ganz feine Weihrauchnote, einhüllend balsamisch, leicht animalisch, amberartig
Duft Räucherkohle: auf Räuchersand: würzig nach Meeresluft, balsamisch angenehm animalisch, wenn es zu lange auf der Kohle liegt, leicht nach verbrannten Horn
Wirkung räuchern: Eine Räucherung mit Onycha wirkt besänftigend und erded Dich. Gibt Dir Geborgenheit und verbindet Dich mit der unerschöpflichen, natürlichen Lebensquelle. Die Räucherklaue hilft Dir beim Überwinden, raus kommen, aus Deinem Schneckenhaus. Sie wirkt auch aphrodisierend, fördert Sexualität und Sinnlichkeit.
Anlass: zur Ruhe kommen in seinem sicheren Raum
Empfehlung: Einzelräucherung auf dem Stövchen, besser dezent in Räuchermischungen
Beschaffenheit: ganze Schalendeckel, beste Qualität
Herkunft: Arabien
botanische Name: Operculum murex
Verpackung: lebensmittelechte Papiertütchen mit wiederverschließbaren Aroma-Verschluss.
und weil dieses Räucherwerk so spannend ist, haben wir noch Auszüge aus historischen Texten für Euch gesammelt :-)
Der Seenagel - Onycha
Unter den Bestandteilen des Rauchwerks, welches für den gottesdienstlichen Gebrauch bestimmt war, wird Schecheleth genannt. Die alten Übersetzer erklären dieses Wort übereinstimmend durch Worte, welche einen Nagel an den Fingern und Fuß Zähen der Menschen und einiger Tiere bedeuten. Dann wurde dieser Name auch den Deckeln gegeben, womit gewisse Arten von Wasserschnecken Ihre Häuser verschließen, wegen der Ähnlichkeit, die sie mit der Gestalt und dem Wesen eines menschlichen Nagels haben. Dergleichen Schneckendeckel wurden schon in der frühen Zeit zum Räuchern gebraucht. Dioskurides sagt: Der Onyr das ist der Nagel, sei der Deckel einer der Purpurschnecke ähnlichen Schnecke und werde in einigen morastigen Gegenden Indiens gefunden, wo die Narde wächst, welche ihm den Geruch mitteile, weil die Schnecke die Narden fresse. Sie werden gesammelt, wenn die Moraste von der Sonnenhitze ausgetrocknet werden. Der beste, weißliche, fette und ölichste komme aus dem roten Meere. Der babylonische sei schwarz und kleiner und seien von gutem Geruch und dem Bibergeil ähnlich. Die Alten bedienten sich zum Räucherwerk nur des Deckels der Schnecken. Es gibt jedoch mehrere Arten von Schnecken, deren Deckel man unter Räucherwerk mischt, z. B. alle Stachelschnecken (murices) und Hornschnecken (buccina). An sich hat zwar der Seenagel keinen angenehmen Geruch. Denn wenn man ihn auf Kohlen legt, so gibt er erst einen Geruch wie gebrannte Garnelen, bald danach aber neigt sich der Geruch auf Bernstein, oder, wie Dioskurides sagt, auf Bibergeil. Mithin ist der Geruch, so lange man ihn alleine räuchert nicht eben lieblich. Menge man ihn aber unter Räucher Ingredienzien, so gibt er denselben Kraft und Dauer des Geruchs.
Quelle: Handbuch der biblischen Altertumskunde, Ern. Frid. Car Rosenmüller, 1830
Räucherklaue
Dioskurides erzählt dass das Schalthier, welches den unguis odoratus (Räucherklaue, Blatta byzantina) liefere, in Indien in nardenreichen Seen gefunden werde und weil es von Narden lebe, gebe der Deckel auch einen Narden Geruch. Die beste Räucherklaue werde von dem roten Meer gebracht, sei weißlich und fett, die babylonischen seien schwärzlich und weniger geachtet. Allein Sprengel bemerkt mit Recht, dass Dioskurides von den Kaufleuten getäuscht worden sei, dass die Narden nicht in indischen Seen wachsen und die Conchylien auch keine Narden genießen. Diese Räucherklauen seien wahrscheinlich von dem roten Meer aus Arabien gekommen, die schwärzliche Schale des Pleurotomae Babylonia und der Pleur. Trapezii haben einen stärkeren Geruch und letzterer hätten sich schon die Hebräer zu Räucherwerk bedient. Als Arznei wurde sie von den griechischen und römischen Ärzten zum Räuchern gegen die Epilepsie und anderen Übel angewandt.
Quelle: Indiens alte Geschichte nach ausländischen Quellen, Theodor Kruse 1856
Wichtiger Hinweis und Haftungsausschluss
Unsere Räucherstoffe sind keine Heil- oder Arzneimittel.